Montag, 4. September 2006

"Leave me paralyzed, Love"

Da ich in fremden Betten doch so manches mal unter Schlaflosigkeit leide, was auf der Drecksmatratze in England noch mal so ein Extrathema war hab ich mich des Öfteren mit meinem mp3-Player in den Schlaf gelullt. Da hab ich dann ein Lied entdeckt, dass in mir wahnsinnige Vergangenheitssehnsucht geweckt hat (Supererlebnis, is ne prima Sache, sich mal wieder durch die eigene alte Musik durchzuhören.). Es ist zwar nicht eins von den Liedern, die man so lieb gewinnt weil sie einen an eine bewegende Zeit erinnern, in der alles anders war, aber es war einfach wunderschön so dass ich das damals für mich so beschrieben hab, dass ich in dieses Lied verliebt bin. Ich war damals glaub ich 14.



Als ich so auf meiner Exilmatratze gelegen hab, hab ich dann irgendwann darüber nachgedacht was Verliebt sein mittlerweile eigentlich für mich bedeutet und festgestellt dass ich’s gar nicht so genau weiß. Früher hat das für mich bedeutet, dass es eine ganz spezielle Auserwählte gab, die ich dann heimlich vergöttert habe und da ich damals noch weit unbedarfter war als ich es heute bin und mich daher nie getraut hab in irgendeiner Hinsicht einen Schritt auf sie zuzugehen hab ich mich in folge darauf ewig lang (Wochen, Monate oder einmal sogar Jahre) am tiefsitzenden Schmerz des unglücklichen Verliebtseins gelabt. Irgendwann hab ich mich dann aber zusammengerissen und ihr unter Anstrengung meine Liebe gestanden was dann entweder hieß Freunde bleiben oder nach längerem Überlegen dass sie beschlossen hatte genau so zu denken und wir sind zusammengekommen.

Dadurch, dass ich immer noch in einer dieser Beziehungen lebe hab ich keine Ahnung wie das Heute ablaufen würde, wobei ich glaub, dass Alles ganz anders aussehen würde und dass das „Ich liebe Dich“ erst auf längeres Zusammensein warten würde – sollte es überhaupt dazu kommen- wenn man sich da sicher ist. Eigentlich find ich das schade, was nichts mit Romantik zu tun hat sondern schlicht eher damit, dass Ich finde, dass das ein besserer Beziehungsanfang ist als das man nach längerer Freundschaft dann halt irgendwann mal anfängt miteinander rumzumachen und dann zusammen ist oder was auch immer in der Richtung sonst so passiert wenn zwei archetypischen Normalos zueinander finden.

Und jetzt frag ich mich, ob das nicht gar ein Entwicklungsschritt in die falsche Richtung ist. Aber auf der anderen Seite will ich ja nicht für den Rest meines Lebens der introvertierte 13/14/15-jaehrige sein der ich mal war....

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